Wettbewerb Pont de la Drague, Sion
Auftraggeber
Tiefbauamt Kanton Wallis
Referenzperson
Vincent Pellissier, Kantonsingenieur
Projektverfasser
Ingegneri SPP SA
dsp Ingenieure & Planer AG
ATELIER 231
Bearbeitungszeitraum
2022
Mandat
Wettbewerb
Gestaltung
Die neue Brücke steht in engem Zusammenhang mit den geplanten Grossprojekten zur Korrektur und Umgestaltung der Rhône. Sie befindet sich im städtischen Abschnitt von Sion, wo man gleichzeitig das Flussbett absenken, die Dämme erhöhen und sie konsolidieren muss, dies um den hydrologischen Anforderungen im begrenzten verfügbaren Raum gerecht zu werden. Mit dem Ziel, die Stadt und ihre Nutzer besser mit dem Fluss zu vernetzen, planen Stadt und Kanton mittel- und langfristig öffentliche Räume entlang der Flussufer. Diese sollen mineralisiert, begrünt und natürlich sein, vielfältig und von hoher Qualität.
Die Geometrie der Brücke soll zudem nicht mit bestehenden Strukturen in der Umgebung konkurrieren, beispielsweise mit der Schrägseilbrücke Chandoline, den oberirdischen Stromleitungen oder der geplanten Gondelbahn.
Das Wettbewerbsprojekt "tenSion" ist in erster Linie eine Antwort auf diese Anforderungen, indem es ein Bauwerk vorschlägt, das nicht nur die beiden Ufer unter Einhaltung der technischen Zwänge verbindet, sondern auch das Gebiet auf beiden Seiten grosszügig überspannt, was eine maximale Flexibilität bei der Gestaltung der künftigen öffentlichen Räume ermöglicht. Die auf das statisch notwendige Minimum reduzierte Haupttragstruktur wird unterhalb des Strassenprofils vorgesehen, auch um die visuelle Wirkung des Bauwerks zu reduzieren. Die Struktur schwingt sie sich wie ein schmales Band über den Flussraum. Das selbe Streben nach Leichtigkeit führte zur Wahl von Stahl für die Haupt- und Seitenträger, Elemente, die sozusagen zur Wirbelsäule und zu den Rippen der neuen Strassenverbindung werden. Die Stahlelemente werden in einem roten Farbton vorgeschlagen, als Akzent in der Landschaft.
Da die Strassenebene von tragenden Elementen befreit ist, bietet sich den Nutzern ein 360° Blick auf die Landschaft. Es öffnen sich neue, grosszügige Ausblicke auf die Rhône, aber auch auf die Bergflanken oder die imposanten Festungsanlagen von Sion auf den Hügeln von Valère und Tourbillon.
Das vorgeschlagene Bauwerk ist zusammen mit den benachbarten Einrichtungen auch eine Gelegenheit, etwas Ordnung in die bebaute Landschaft zu bringen, an einem Ort, der im Laufe der Jahrzehnte heterogen und belastet geworden ist. Mit seiner einfachen Geometrie erzählt das Projekt nicht nur vom Willen, zwei Ufer quer zum Tal zu verbinden, sondern auch vom längsgerichteten und grosszügigen Übergang eines neuen identitätsstiftenden Raums, der den städtischen Zugang zur Rhône aufwertet.
Visualisierung: Zustand nach Fertigstellung der geplanten Hochwasserschutzmassnahmen an der Rhône. Im Hintergrund sind die Schrägseilbrücke Chandoline und die Festungen von Sion zu erkennen.
Prinzipskizze: Das Bauwerk verbindet nicht nur die beiden Ufer unter Einhaltung der technischen Zwänge, sondern überspannt auch das Gebiet auf beiden Seiten grosszügig. Dies ermöglicht eine maximale Flexibilität bei der Gestaltung der künftigen öffentlichen Räume.
Ausführungsetappen 5-8 (dsp Ingenieure & Planer AG)
Visualisierung: Zustand nach Fertigstellung der geplanten Hochwasserschutzmassnahmen an der Rhône. Im Hintergrund sind die Schrägseilbrücke Chandoline und die Festungen von Sion zu erkennen.